Papiere der Wellpappenindustrie
Was macht die Qualität des Rohpapiers bzw. der Verpackung aus?
Das verwendete Rohpapier bestimmt u.a. die Leistungsfähigkeit der Verpackung. Es stehen die verschiedensten Rohpapiere - vom Kraftliner über Testliner, Schrenz, Fluting bis zum Wellenstoff - zur Verfügung. Sie unterscheiden sich u.a. durch Gewicht, Reißfestigkeit, Reinheit, Steifigkeit oder Farbe.
Verpackungen, die besonders hohen Belastungen ausgesetzt sind, werden daher aus reißfesten Papieren mit hohem Primärfaseranteil gefertigt. Die klassische Wellpappe-Transportverpackung besteht aber zum Großteil oder zur Gänze aus Recyclingfasern.
Je nachdem welchen Beanspruchungen die Verpackung standhalten muss, werden unterschiedliche Qualitäten der Rohpapiere verwendet. Deckenpapiere zeichnen sich durch hohe Stabilität aus, weil die äußere Schicht der Wellpappe den größten Belastungen standhalten muss. Welches Rohpapier für die Produktion der Wellenpapiere verwendet wird, kann entscheidenden Einfluss auf die Stapelfähigkeit und die Polstereigenschaften der Wellpappe haben. Zusätzlich kann noch zwischen verschieden großen Wellenprofilen gewählt werden, um spezielle Eigenschaften der Wellpappe-Verpackung zu fördern.
Die gängigsten Rohpapier-Sorten
Kraftliner:
Dieses Wellpappe-Rohpapier wird aus Kraft- oder Sulfatzellstoff hergestellt. Er besteht meist aus zwei Schichten, wobei die feinere Deckenlage für optimale Bedruckbarkeit sorgt, die Basislage für gute Verklebung und hohe Festigkeit. Kraftliner wird für Wellpappe-Verpackungen eingesetzt, die höchsten Beanspruchungen standhalten müssen.
White Top/Farbiger Kraftliner:
White Top ist ein zweilagiger Kraftliner. Bei dieser Sorte besteht die Unterschicht aus braunem Kraftzellstoff und die Oberschicht aus weißem, gebleichtem Kraftzellstoff. Genauso kann die Oberschicht aus farbigem Kraftzellstoff bestehen.
Schrenz:
Dieses preisgünstige Wellen- und Deckenpapier wird zur Gänze aus Altpapier/ Altfaser hergestellt. Typisch dafür ist die graue Farbe mit sichtbaren farbigen Fasern und Tupfen. Schrenz hat eine geringe Reißfestigkeit und ist stark wassersaugend.
Testliner:
Ist ein sogenanntes zweilagiges Wellpappe-Rohpapier (Duplex-Papier). Die Basislage besteht aus normalem Altpapier, die Deckenlage beinhaltet hochwertige Altfasern.
Halbzellstoff:
Besteht aus speziellen Anteilen von Laubhölzern, die nach dem Neutral-Sulfit-Semi- Chemical-Verfahren aufgeschlossen werden. Dieses Wellpappe-Rohpapier zeichnet sich durch Reinheit und gute Steifigkeitswerte aus. Die Farbe ist hell und bräunlich, man kann die Papierfasern gut erkennen.
Wellenstoff:
Wird aus Altpapier der Haushalts- und Warenhaussammlung hergestellt. Um eine gute Steifigkeit zu erzielen, wird dieses Rohpapier manchmal mit Stärke oder Harzen behandelt.
Welche Rohpapiere wofür?
Für Deckenpapiere, die vor allem eine hohe Festikeit, gute Steifigkeit, gute Dichtigkeit, große Zähigkeit und gute Bedruckbarkeit aufweisen müssen, werden folgende Rohpapiere eingesetzt: Kraftliner, Testliner/ Duplex, Schrenzpapier.
Als Wellenpapiere werden Halbzellstoffpapier (Semi Chemical Fluting), Schrenzpapier und Wellenstoff verwendet. Diese zeichnen sich durch gute Verarbeitungseigenschaften (Wellenformung), gute Steifigkeit, gute Oberflächenstruktur für die Klebstoffaufnahme und gute Flachstauchwiderstandswerte (CMT-Werte) aus.